Pogrome 1941 gegen Juden in Iași, Chișinău und Odessa

Im Holocaust-Museum in Odessa führt mich die Direktorin Tatjana mit Handylicht. Es gibt keinen Strom. Die Russen bombardieren systematisch die Kraftwerke. Zu Beginn meiner Reise im Juli 2024 besuche ich drei Orte, an denen Judenpogrome stattfanden: Iași in Rumänien, Chișinău in Moldawien und Odessa in der Ukraine.

Wenn mich jemand gefragt hätte, in welchem Land die Stadt Iași [sprich Jaschi] liegt und ob man dorthin fliegen kann – natürlich hätte ich gepasst. Iași in Rumänien erreicht man in zwei Stunden für 45,99 Euro mit WIZZ. Der Flug war ausgebucht. Iași ist von Berlin aus so weit entfernt wie Städte, die uns ein Begriff sind: Pisa, Nantes, Glasgow oder Helsinki. Ich werde drei wunderschöne Städte besuchen, in denen schreckliche Pogrome gegen die Juden stattgefunden haben.


Am 28. Juni 2011 wurde dieser Obelisk aus schwarzem Marmor eingeweiht. Die Große Synagoge ist die einzige der 110 Synagogen der Stadt, die den Krieg überstanden hat. Dieser Obelisk vor der Synagoge im rumänischen Iași erinnert an das Pogrom vom 29. Juni 1941, also vor  83 Jahren. In der Stadt, die damals Jassy hieß, wurden mehr als 13.000 Juden ermordet.
Rumänien war im Zweiten Weltkrieg Verbündeter Hitlers. Seit 1940 wurde das Land von dem diktatorisch regierenden Generalstabschef Ion Antonescu beherrscht. In keinem anderen Land radikalisierten einheimische Kräfte die Judenverfolgung auch ohne deutsche Einsatzkommandos so sehr wie in Rumänien.
Bereits im Sommer 1941, noch vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion und vor der Berliner Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, hatte Marschall Antonescu einen Masterplan zur ethnischen Säuberung der Juden auf rumänischem Territorium entwickelt. Das Pogrom von Iași am 29. Juni 1941 war einer der ersten Schritte auf diesem Weg.
Hintergrund: Während des Zweiten Weltkriegs flog die sowjetische Luftwaffe am 26. Juni 1941 Luftangriffe auf die Stadt. Ein weiteres Bombardement erfolgte am 28. Juni 1941. Für diese sowjetischen Angriffe wurde die jüdische Bevölkerung verantwortlich gemacht. Iași war ein Siedlungsschwerpunkt der rumänischen Juden. Um 1900 machten Juden 51 % der Bevölkerung der Stadt aus. Das Pogrom von Iași wurde in erster Linie von der lokalen Polizei, Soldaten der rumänischen Armee, Paramilitärs und der Zivilbevölkerung ausgeführt. Über dieses Massaker und die Judenverfolgung im Lande allgemein wurde in Rumänien lange Zeit, vor allem während der kommunistischen Herrschaft, nicht offiziell gesprochen. Seit dem Jahr 2003 wurde mit der Aufarbeitung begonnen.

Das ist alles, was an Erinnerung blieb. Der Rest ist Sightseeeing und noch etwas zur NATO. Ich vermittele einen sehr kurzen Eindruck von Iași.




Sonntagmorgen, 30. Juni 2024. Jahrzehnte Kommunismus haben den Katholizismus nicht kleinkriegen können.


Abends in der Oper treffe ich Doron. Es ist mir etwas peinlich: weil die Vorstellung ausverkauft ist, stehe ich mit einem Bündel Geld vor der Oper, um eine Karte für Turandot, Verdi, zu bekommen. Doron freut sich, weil er eine Karte loswerden will, spricht aber kein Englisch – und macht einfach auf Deutsch weiter. Er ist Ingenieur, kommt in Sandalen ohne Socken, während die meisten anderen sich auch bei über 30 Grad in Schale geworfen haben. Die Hälfte der Besucher scheint ihn zu kennen. Iași hat ein richtiges Bürgertum. So sieht die Stadt auch aus. Man merkt, dass die Menschen ihre Stadt lieben und pflegen. Doron erklärt mir, dass der Kommunismus in Rumänien der Kirche gegenüber sehr zurückhaltend gewesen sei – anders als in der DDR, wo er viele Freunde und Arbeitskollegen im Wasserbau gehabt habe.

Nach der Oper beginnt ein Spiel der Fußball-Europameisterschaft. Das Public Viewing wird von LIDL organisiert. Ganz einfach: Lidl baut die ganze Technik auf und darf dafür Werbung machen. Man könnte die Kulturprojekte in Berlin um 90 % kürzen, Millionen sparen und die Wirtschaft stärker in das Sponsoring von Sport und Kultur einbinden. Weniger Steuern, dafür ein bisschen Reklame.

NATO in Rumänien

Gut zu wissen: In Rumänien entsteht der flächenmäßig größte Nato-Stützpunkt Europas. Die Stationierung zusätzlicher, vorzugsweise amerikanischer Nato-Truppen im Land hat für jede rumänische Regierung Priorität. In Bukarest hatte man lange den Eindruck, die Allianz konzentriere sich bei der Abschreckung Russlands zu sehr auf Polen und das Baltikum und vernachlässige die Flanke im Südosten.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich dies geändert. Die NATO hat im März 2022 beschlossen, Battlegroups, multinationale Gefechtsverbände, auch in Südosteuropa zu stationieren. In Rumänien geschieht dies auf dem Stützpunkt Cincu in Siebenbürgen. Auch die USA haben zusätzliche Truppen auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogalniceanu bei Constanta stationiert. Mit dem massiven Ausbau von Mihail Kogalniceanu wird derzeit begonnen. Von dort aus unterstützen die Amerikaner gemeinsam mit anderen Verbündeten die rumänische Luftwaffe bei Patrouillenflügen über dem Schwarzen Meer – Richtung Krim.

Meine Fahrt nach Chișinău, der Hauptstadt von Moldau, beschreibe ich im vorigen Beitrag. Zweieinhalb Millionen Soldaten schlachteten sich auf diesen Feldern gegenseitig ab. Die deutsche Wehrmacht hatte höhere Verluste als vor Stalingrad.

Chișinău, Hauptstadt von Moldau/Moldavien

Im ersten Teil dieses Kapitels geht es um die Pogrome gegen Juden, im zweiten Teil um den Unabhängigkeitskampf Moldawiens von der Sowjetunion bzw. Russland 1991/1992 – auch das ist leider weitgehend aus dem Fokus verschwunden.

Oktober 1941. Rumänische Soldaten bei der „Übersiedlung“ von Juden. Ab 1942 lebten keine Juden mehr in Kischinau/Chișinău.

1940 lebten in Moldawien insgesamt 400.000 Juden. Nach dem Angriff deutscher und rumänischer Truppen auf die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik und die Ukrainische Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik im Rahmen des Angriffs auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 kamen etwa 350.000 Juden im Holocaust ums Leben. Im Folgenden geht es um die Juden in Kischinau/Chișinău.

Kischinau liegt in der historischen Region Bessarabien und ist die Hauptstadt der heutigen Republik Moldau. Im 18. Jahrhundert siedelten sich Juden in Kischinau an, die Stadt wurde ein Zentrum jüdischen Lebens in Südosteuropa. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier bis zu 50.000 Juden, fast die Hälfte aller Einwohner der Stadt. Immer wieder gab es jedoch antijüdische Übergriffe in Kischinau, so auch bei dem schweren Pogrom von 1903.
Infolge des Hitler-Stalin-Paktes besetzten im Juni 1940 sowjetische Truppen das seit 1918 zu Rumänien gehörende Bessarabien und Kischinau. Als die deutschen und rumänischen Armeen im Juni 1941 die Sowjetunion angriffen und auf Kischinau vorrückten, konnten nur wenige der über 50.000 Juden in die Sowjetunion fliehen. Schon kurz nach der Eroberung kamen vermutlich bis zu 10.000 Juden bei Gewaltakten durch die einheimische Bevölkerung und Soldaten der Besatzungsarmeen ums Leben. Im Gefolge der Armeen rückte das SS-Sonderkommando (SK) 11a unter dem Kommando von Paul Zapp in Kischinau ein. Ende Juli 1941 regte Zapp bei den rumänischen Behörden ein systematisches Vorgehen gegen Juden an, der Bezirkspräfekt befahl darauf die Errichtung eines Ghettos und eines Konzentrationslagers für Juden. Bis zu 11.000 Juden aus Kischinau mussten in das Ghetto umziehen, etwa 1.000 Juden wurden in dem Lager als Geiseln festgehalten. Unter dem Vorwand der Vergeltung für einen Brand in der Stadt holten Angehörige des SK 11a am 1. August 1941 etwa 550 jüdische Männer und Frauen aus dem Ghetto und aus dem Lager; sie wurden nach Geschlechtern getrennt, registriert und in der Nähe der Stadt erschossen. Wenig später zog das Sonderkommando weiter. Das Ghetto blieb zunächst unter rumänischer Verwaltung bestehen. Anfang Oktober 1941 begannen rumänische Behörden, die Juden aus dem Ghetto über den Fluss Dnister in das rumänisch besetzte Gebiet Transnistrien zu deportieren. Ab 1942 lebten keine Juden mehr in Kischinau. Quelle: Memorialmuseum.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten in Kischinau etwa 5.500 Juden, fast alle von ihnen Flüchtlinge, die vor dem Krieg an anderen Orten gelebt hatten. Die Gemeinde wuchs schnell: 1959 lebten wieder über 42.000 Juden in der Stadt. Von ihnen wanderten über zwei Drittel in den 1970er Jahren und den folgenden Jahrzehnten aus, vor allem nach Israel.
Das Denkmal für die Opfer des Kischinauer Ghettos wurde 1993 errichtet. Es sieht auf diesem Foto groß aus. Im Stadtbild verschwindet es, wie dieses 20-Sekunden-Video zeigen soll:

Aber tatsächlich kann ich aufgrund meines kurzen Besuches nicht beurteilen, welche Bedeutung der Erinnerung an die Massaker an den Juden – zum großen Teil durch die einheimische Bevölkerung – beigemessen wird.

Der Krieg um die Unabhängigkeit Moldawiens 1991/1992

Ich mache mich auf zum Nationalen Militärmuseum.




Die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik, Teil der UdSSR, wurde 1991 zunächst in Republik Moldau umbenannt und erklärte sich am 27. August 1991 im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion für unabhängig. Die Konflikte zwischen der Regierung in Chișinău und den von russischstämmigen Separatisten bewohnten Gebieten Transnistrien und Gagausien verschärften sich. Im Dezember 1991 erklärt Transnistrien seine Unabhängigkeit gegenüber Chisinau, aber sie wird nicht von der internationalen Gemeinschaft anerkannt. 1992 eskalierte der Konflikt mit Transnistrien zu einem Krieg mit über 1000 Toten, der schließlich mit der De-facto-Unabhängigkeit dieses Landesteils endete. Die Kämpfe wurden erst durch das Eingreifen der auf transnistrischem Territorium stationierten 14. russischen Armee unter General Alexander Lebed beendet. Lebed bezeichnete die Moldauer als Faschisten. Ebenso vehement kritisierte er aber auch den transnistrischen Politiker Smirnow und seine Entourage als korrupte Kriegsgewinnler. 2002 kam Lebed beim Absturz eines Mi-8-Hubschraubers ums Leben.
Transnistrien bildet ein De-facto-Regime, das die moldauischen Gebiete östlich des Dnjestr umfasst und eine Einsatzgruppe der Streitkräfte der Russischen Föderation auf seinem Territorium duldet. In der Sonderausstellung des Nationalen Militärmuseums in Chișinău geht es um diesen Krieg. 2007 ist Moldau Gründungsmitglied des Mitteleuropäischen Freihandelsabkommens und Empfänger der Europäischen Nachbarschaftpolitik der EU. 2011 kommt es zum Abschluss der Verhandlungen mit der EU zum Schutz der geografischen Gegebenheiten.

 

Die Auseinandersetzung beginnt mit einem Angriff der Separatisten auf eine Polizeistation – vier Polizisten sterben.

 



Im Juni 1992 ruft die Regierung von Moldowia um internationale Hilfe gegen das russiche Militär in Transnistrien.


Die Moldauer kämpfen mit einfachen, alten Waffen. Im August 1992 wurde Transnistrien de facto unabhängig, Moldau verlor seine Souveränität über das Gebiet. Dies ist bis heute so geblieben. Die Einwohnerzahl Transnistriens sinkt seit Jahren und wird zuletzt (2024) auf rund 375.000 geschätzt, weniger als der Bezirk Berlin-Mitte Einwohner hat (396.000). In der De-facto-Hauptstadt Tiraspol steht eine riesige Lenin-Statue. Die Währung ist der Transnistrische Rubel. Moskau unterstützt die Wirtschaft Transnistriens durch kostenlose Gaslieferungen. Transnistrien gilt als Schmugglerparadies. Bei einem Referendum in Transnistrien im September 2006 stimmten 97 Prozent der Bevölkerung für die Abspaltung der Region von der Republik Moldau und einen späteren Anschluss an Russland.

Ich treffe den stellvertretenden Museumsdirektor an der Ausstellung über den nationalen Unabhängigkeitskampf 1992 gegen Russland/Transnistrien. Ich bin der einzige Besucher und falle sowieso immer auf. Er zeigt nebenan die Ausstellung über die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr.

Zuerst bin ich überwältigt von diesem pompösen und gut restaurierten Saal im sowjetischen Stil. Rechts und links sind Ausstellungstafeln und Zeichnungen über die Bundeswehr zu sehen. „Seit mehr als zwanzig Jahren haben wir gute Kontakte, eine gute Zusammenarbeit.“ Was es mit diesen Zeichnungen auf sich hat, kann ich leider nicht herausfinden. Etwas wundere ich mich.






 

Ich lerne die Meinung des Militär kennen: „Wir wollen keine Russen hier. Deswegen haben wir diese enge Verbindungen mit der Bundeswehr.“ Ich frage nach der Situation in der Ukraine: „Die Amerikaner haben den Maidan angezettelt. Russland will keine neuen Juni 1940 (= Überfall auf die Sowjetunion). Ukrainer und Russen sind Brudervölker. Beide sind Slaven. Die müsen sich verstehen. Der Krieg muss aufhören. Wir hier in Moldawien sind anders, wir sind keine Slaven.“

Das Militärmuseum ist riesig – und ähnlich langweilig wie leider die meisten.

 

Odessa

Wieder mit dem Bus fahre ich weiter nach Odessa, also von Moldawien in die Ukraine. Mit meinem deutschen Pass brauche ich nirgends ein Visum.

Der Strom ist weg. Überall vor Geschäften und Restaurants laufen Generatoren.

 

Holocaust Museum Odessa

Es ist dunkel. Kein Strom. Die Russen zerstören systematisch die Infrastruktur. Das sind Kriegsverbrechen. Putin ist ein Kriegsverbrecher – er steht auf der Fahndungsliste. Nach meiner App müsste eigentlich Strom da sein, also Licht. Aber da steht auch klein можливо, also „vielleicht“.


Tatjana, die Direktorin, führt mich im Dunkeln mit Handylicht.

Dieses Holocaust-Museum entstand aus privater Initiative und ohne jegliche staatliche Hilfe. Inzwischen erhält es aber etwas Geld aus Deutschland. Im ausführlichen Bericht einer Professorin aus Charkiw über das Gedenken an den Holocaust und Holocaust-Museen der Ukraine für die Konrad Adenauer Stiftung vom Januar 2024 kommt es nicht vor. In Odessa wurden mehr Juden ermordet als in Babyn Jar.

Von den circa 2,7 Millionen ukrainischen Juden fielen während des Zweiten Weltkriegs in etwa 1,5 Millionen dem Holocaust zum Opfer. Ungefähr 900.000 Juden, die überwiegend in der Ostukraine gelebt hatten, konnten sich noch rechtzeitig dem überstürzten Rückzug der Roten Armee anschließen. Circa 100.000 Juden überlebten in der Ukraine die Besatzung in Verstecken. Ein großer Teil lebte zu Kriegsbeginn in der heutigen Westukraine. Schätzungen zufolge nahemn 30.000 bis 40.000 Ukrainer aktiv am Holocaust teil. Aus Ukrainern zusammengestellte Polizeibataillone, OUN-Milizen (Bandera-Leute) sowie Anwohner beteiligten sich an Pogromen und halfen bei der Organisation und Durchführung von Massenerschießungen. Dabei spielten Profitgier, politisch-ideologischer Opportunismus sowie das Feindbild des ‚Judeo-Kommunismus‘ eine Rolle.

Das Gebiet Transnistrien im Südwesten der Ukraine wurde nach der Besatzung im Jahr 1941 teilweise von Rumänien verwaltet.

Odessa befindet auf dieser Karte im Süden an zwei Flußäufen. Weil damals die Grenzen (mehrmals) anders waren, ist die Zuordnung von Ermordeten im Holocaust nicht einfach. Gelbe Sterne sind Ghettos, rot mit gelb in der Mitte Todeslager. Kleine gelbe Sterne stehen für kleinere Ghettos.

Nachdem deutsche und rumänische Truppen im Oktober 1941 die zukünftige Besatzungshauptstadt Odessa erobert hatten, ermordeten Einheiten verschiedener deutscher und rumänischer Organisationen dort innerhalb weniger Tage 20.000-30.000 ortansässige Juden. Insgesamt forderte die erste Welle der Gewalt in Transnistrien ungefähr 60.000 jüdische Opfer. Innerhalb der ersten sechs Monate starben von 210.000 in Transnistrien lebenden Juden etwa 80 Prozent. Sven Felix Kellerhoff in der WELT: „Am 22. Oktober 1941 explodierte unter dem vormaligen Sitz der sowjetischen Geheimpolizei NKWD eine gewaltige Mine. In dem Gebäude hatten die Besatzungstruppen ihr Hauptquartier eingerichtet. Fast 100 Rumänen sowie mindestens vier Offiziere der deutschen Kriegsmarine und der Wehrmacht starben. Als „Vergeltung“ begingen rumänische Truppen zusammen mit einer SS-Todesschwadron bald das Massaker von Odessa, bei dem sie zwischen 10.000 und 23.000 einheimische Juden erschossen.“

Ein von der Bandera-Gruppe aufgestellter Slogan, im Einsatzgruppenbericht vom 16. Juli 1941 festgehalten, lautete: „Lang lebe die Ukraine ohne Juden, Polen und Deutsche; Polen hinter den Fluss San, Deutsche nach Berlin und Juden an den Galgen“.

Auf Text-Bild-Tafeln wird die Geschichte des Holocaust in den einzelnen Regionen dargestellt, hier in der Oblast Zhytomyr. Das war im Dunkeln nicht so gut aufzunehmen.

Odessa wurde gegen die deutschen und rumänischen Truppen vom 4. August 1941 bis zum 16. Oktober 1941 verteidigt, auch von Juden.

Nach der Eroberung wurden Tausende Juden umgebracht.


Ismail, das ist der Ort südlich von Odessa mit dem Hafen, aus dem heute die Tanklastzüge kommen. Ismail wird zur Zeit (2024) von den Russen heftig beschossen.

Genau in dem Moment, indem ich alles gesehen habe und wir sehr viel gesprochen haben, geht das Licht wieder an.